Paradoxe Umlaute über ADODB mit BDE

[Peter Dobrick]

Hallo Entwickler,

<b>Problem</b>

<font color="#880000">- Umlaute werden falsch dargestellt/übergeben.</font>

<b>Hintergrund</b>

- Eine (Fremd-)Anwendung verwendet eine Paradox-Datenbank.

- Es soll eine (externe) Verbindung zu dieser Datenbank über ADODB (ADO/DAO) realisiert werden.

- Installiert sind: BDE 5.01, MSDAC 2.6, Jet 4.0 SP 8

- Die (Fremd-) Anwendung ist in der Registry unter
[...]\Borland\Locales\{Pfad-und-Name-der-Anwendung}
als REG_SZ (Zeichenkette) eingetragen und hat den Wert "DEU".

<b>Details</b>

- Der Zugriff geschieht derzeit über VBScript und soll nur eine einfache HTML-Ausgabe produzieren (lokal, nicht auf einen Webserver!).

- Der Zugriff auf die Datenbanktabellen funktioniert soweit einwandfrei (lesen), bis auf die fehlerhafte Wiedergabe von Umlauten.

- Beim Schreiben kommen manchmal Fehlermeldungen, die aber aufgrund der "Längenbegrenzung auf 65 Zeichen" beruhen (dies stellt kein Problem dar).

- Verschiedene Versuche über den BDE-Administrator für "Paradox-Treiber (*.db )" die Sprache umzustellen (LANGDRIVER) schlugen fehl.

- Egal ob als OLEDB (Jet/ISAM), oder direkt über ADODB (Driver= ... Paradox-Treiber (.db )) verwendet wurden, war allen Ausgaben eines gemeinsam: <b>Umlaute wurden als andere Zeichen angezeigt</b>.

- Der einfachste Weg eine "ASCII-Übersetzungtabelle" zu verwenden konnte nicht umgesetzt werden, da einige Umlaute als "-" geliefert werden und "-" eben auch einfach nur "-" sein kann.

<b>Frage</b>

<font color="#880000"><b>- Wie {kann ich|muss ich} die Codepage/Ladessprache/Charset oder was auch immer einstellen um die Umlaute (a) korrekt lesen und (b) korrekt schreiben zu können.</b></font>

<i>Und immer daran denken:
Auch wenn das Rad zweimal erfunden wird, hat man noch lange kein Zweirad.</i>

[Andreas Kosch]

Hallo,

das Problem besteht darin, dass beim Zugriff auf eine Paradox-Datenbank durch die BDE immer gleich 2 verschiedene Stellen (Erbe des DOS-Ursprungs) die Interpretation des Zeichensatzes bestimmen:

1. Tabellen-Eigenschaft <I>Sprachtreiber</i> (siehe <i>Datenbankoberfläche | Tools | Tabellenoperation | Strukturinfo | Sprachtreiber</i>) wird im Header der DB-Datei gespeichert und legt die binäre Speicherung der Zeichen in der Datei fest.

2. BDE-Alias-Eigenschaft <i>LANGDRIVER</i> legt die Anzeige in der Benutzeroberfläche fest.

Nur dann, wenn <b>beide</b> Einstellungen zusammenpassen, stellt die BDE den Zeichensatz korrekt dar.

Beim Zugriff über ADO gilt das Gleiche, solange die DB-Datei <b>keinen</b> Windows-konformen Zeichensatz (Eigenschaft <I>Sprachtreiber</i>) nutzt, wird es diese Darstellungsprobleme geben. Beim Sprachtreiber-Wert <b>WEurope ANSI</b> gibt es zum Beispiel keine Problem bei Umlauten, wenn das Programm über ADO (OLE DB Provider der MS Jet Engine 4.0) auf die Paradox-Datenbank zugreift. Bei der folgenden Konfiguration bleiben sowohl beim Lesen als auch beim Einfügen von neuen Datensätzen die Umlaute erhalten, wenn die Paradox-Tabelle <i>Umlaut.db</i> den Sprachtreiber <i>WEurope ANSI</i> nutzt:
<pre>
<b>object</b> ADOConnection1: TADOConnection
Connected = True
ConnectionString =
<font color="#9933CC">'Provider=Microsoft.Jet.OLEDB.4.0; Data Source=C:\Database;Extende'</font> +
<font color="#9933CC">'d Properties=Paradox 5.x;Persist Security Info=False'</font>
LoginPrompt = False
Mode = cmShareDenyNone
Provider = <font color="#9933CC">'Microsoft.Jet.OLEDB.4.0'</font>
Left = 64
Top = 48
<b>end</b>
<b>object</b> ADODataSet1: TADODataSet
Active = True
Connection = ADOConnection1
CursorType = ctStatic
CommandText = <font color="#9933CC">'Umlaut'</font>
CommandType = cmdTableDirect
Parameters = &lt;&gt;
Left = 112
Top = 48
<b>end</b>
</pre&gt

[Peter Dobrick]

Das ist doch schon einmal ein Anfang ...

<small>Bezug: Antwort von Andreas Kosch vom 02.08.2004, 06:58</small>

Vielen Dank für die schnelle Antwort und den Programmcode der
offensichtlich in Delphi vorliegt. Doch Delphi kommt hier leider
nicht zum Einsatz (<b>VBScript, VBA, VB</b>).

Das Vorgehen wie unter 1. beschrieben kann nicht ausgeführt werden.
Eine <i>Datenbankoberfläche</i> existiert in der beschriebenen
Umgebung nicht.

Die <i>Fremdanwendung</i> benutzt zwar eine Paradox-Datenbanken,
bietet aber keine Menüfunktionen zum direkt Einstellen von Sprachtreibern
oder ähnlichen.

Folglich bleibt die <i>Sprach-Synchronisation</i> über BDE mittels
Einstellung von <i>LANGDRIVER</i>.

Daraus folgt die Frage:

<b>Wie kann man die Spracheinstellung eine Paradox-Tabelle bestimmen?</b>

Zu 2. frage ich mich ob man über den Connection-String den LANGDRIVER angeben könnte.
An verschiedenen Stellen heißt es ja das ADO gerade BDE benutzt.

Oder kann ich ADO <i>überzeugen</i> einen anderen Sprachtreiber zu verwenden?

Ich habe bisher auch keine Textstellen gefunden die beschreibt wie man <i>BDE</i>
anstelle von ADO verwenden kann, bzw, ob dies überhaupt grundsätzlich möglich ist.

<small>Tja, wie man sieht verhält es sich hier wie beim Tapezieren.
Erst will man nur Tapezieren, meint dann man könne ja gleich die Deckenleisten autauschen,
die Steckdosen evtl. modernisieren, und ....</small&gt

[Andreas Kosch]

Hallo,

&gt;..der offensichtlich in Delphi vorliegt.

beim Zugriff auf die COM-Objekte von ADO spielt die tatsächlich verwendete Sprache keine Rolle. Es gibt somit im Detail keinen Unterschied zwischen VBScript und Delphi.

&gt;..das ADO gerade BDE benutzt...

Dies ist in der Tat der Fall, siehe die folgenden Einträge in der Microsoft Knowlegde Base:

a) http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;307455

b) http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;286246

c) http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;263561

&gt;Wie kann man die Spracheinstellung eine Paradox-Tabelle bestimmen?

In VBScript ist das nicht möglich (es wird eine Sprache benötigt, die mit den IDAPI-Funktionen der BDE und mit Zeigern umgehen kann).

&gt;Oder kann ich ADO überzeugen einen anderen Sprachtreiber zu verwenden?

Über die <i>Locale</i>-Eigenschaft der Verbindungszeichenfolge gibt es einen theoretischen Weg, wobei der Treiber allerdings darauf reagieren muss (in der MDAC-Hilfedatei steht, dass dieser Eintrag "freiwillig" ausgewertet werden sollte, aber nicht muss). Ich glaube aber nicht, dass dieser Eintrag bei dem Sprachtreiber-Problem weiterhilft. Denn das eigentliche Problem liegt darin, dass die Fremddatenbank (Paradox-Tabelle) anscheindend noch einen DOS-Zeichensatz verwendet. Und das ist in der Windows-Welt eher unüblich