Announcement

Collapse
No announcement yet.

Rechtliche Fragen zur Entwicklung mit Linux

Collapse
X
  • Filter
  • Time
  • Show
Clear All
new posts

  • Rechtliche Fragen zur Entwicklung mit Linux

    Ich entwickle diverse Programme mit Delphi unter Windows und habe mal in die Kylix-Oberfläche und in diverse Handbücher hineingeschaut. Ich würde ganz gerne auch Programme unter Linux entwickeln und vertreiben - aber darf ich das ?
    Im Klartext: ich verwende stinknormale uralte Atgorithmen z.B. der Spektraloanalyse, die nicht ganz so uralt sind wie die FFT, oder ich kombiniere verschiedene unter Mathematikern seit 20 Jahren oder länger bekannte Algorithmen, die leider trotzdem niemand verwendet. Bis das in der Praxis läuft, dauert es aber meist eine Weile, z.B. weil Mathematiker unter Stabilität eines Algorithmus ganz etwas Anderes verstehen als Anwender ;-). Also es dauert, und unter Windows gibt es - theoretisch - einfache Möglichkeiten, etwa für meine Mühe zu erhalten (wer das Programm haben will, zahlt). Welche Möglichkeiten habe ich, meinen Aufwand vergütet zu bekommen, wenn ich mit Kylix unter Linux entwickle, bzw. das Delphi-Programm mittels Kylix noch Linux portiere ? So weit ich verstanden habe, muss ich die GNU-Lizenz beachten und den Quellcode offenlegen, was nicht nur die Linux-Schnittstellen bekanntgibt, sondern alle meine sonstigen Ideen auch. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
    Mfg
    L.P.Erasmus

  • #2
    Wenn Du einen freien Compiler wie gnu-c++ etc. benutzt, bedeutet das zunächst nichts für Dein Programm - nur wenn Du den Compiler selbst änderst must Du ihn auch unter die GPL stellen.

    Wenn Du Bibliotheken begegnest, die Du benutzt, die unter der GPL stehen sieht es anders (und zwar komplizierter) aus.

    Daher hat man die LGPL erfunden, die Lesser-GPL (oder Library-GPL?).
    libs unter dieser Lic. kann man auch in kommerzielle Produkte einbinden und weitergeben - aber wenn man die Bibliothek selbst erweitert und als Bibliothek weitergeben will, ist man wieder gehalten, die Lizenz zu erben.

    Unter Linux ist es weit verbreiteter Usus, überhaupt nur die Quellen und Makefile etc. weiterzugeben - fehlt dem Benutzer eine GPL-Bibliothek, die er für Dein Projekt braucht, so lädt er sie sich selbst runter.

    Wenn man fremden GPL-Code nur nutzt, so hat man eine klare Schnittstelle zwischen eigenem Bockmist und fremdem, und kann vernünftigerweise gar nicht durch eine fremd Lizenz beschränkt werden.
    Du kannst auch einen eigenen Vergaser für einen Mercedes entwickeln und diesen separat verkaufen - Du darfst natürlich nicht 'Mercedes' draufschreiben. Wenn Du beim Original nichts abkupferst kann Dir niemand das verbieten.

    Es kommt noch so weit, daß sich Leute einreden lassen, der Code den sie schreiben gehöre dem Entwickler des Editors, oder daß man bei Kaufhof ein Messer kauft, mit dem man nur Kaufhof-Fleisch schneiden darf - und wenn es geschnitten daliegt gehört es - oh Wunder - auch Kaufhof :

    Comment

    Working...
    X